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Motorrad-Hubbühne selber bauen

Das Problem

Langsam wird man älter und der Rücken beginnt zu schmerzen, wenn man neben dem Motorrad auf den Knien arbeitet.........
Ganz klar, eine Bühne muss her !

Aber:
- Sie darf nicht rumstehen und auch keinen Platz weg nehmen, wenn man sie nicht benötigt.
- Und sie darf auch nicht all zu viel kosten.
- Sie muss zerlegbar und preisgünstig sein !

Die Lösung

Also habe ich 2 Stück Motorradhubböcke gekauft.
Die kosten zwischen 45,- und 50,- Euro pro Stück und sind die teuerste Anschaffung bei dem Projekt..
Dazu zwei Ritzel mit je 20 Zähnen und 3 m Industriekette.

(Bezeichnung der Kette: Kette 08B-1 (1/2 x 5/16')  (Bezeichnung der Ritzel: Kettenradscheibe 08B-1, Zähne=20, vorgebohrt)

Weiter wird das Bühnenbrett benötigt.
Ich habe eine OSB-Platte mit 25 mm Dicke genommen und auf 2200 x 450 mm zugeschnitten.
Um die Spindeln der Hubböcke später antreiben zu können, benötigen wir noch 2 Stück Stecknüsse SW 22 und eine Kurbel
mit ½" Vierkant.

Hier die Kaufteile als Übersicht:



Die Klauen, die zu den Hubböcken geliefert werden, habe ich 8x aus Blechstreifen 50 x 4 mm nachgebaut.
Dazu habe ich aus Blech 3mm, Winkeleisen 50x50x3 gekantet und damit je 2 der Klauen verbunden.
(Man kann auch die angeschweißten Gewindemuffen von den original Klauen abtrennen
und benötigt dann nur 4 Stück zusätzlich)
Der Abstand von Klauenmitte zu Klauenmitte beträgt 1300 mm.
Zwei der verbundenen Klauen habe ich unter das Bühnenbrett mittels je 4 Stück Schlossschraube M6 x 40 geschraubt.
Abstand von Außenkante Brett bis an das Winkeleisen 25 mm und auf die Brettlänge vermittelt.
Die anderen zwei der verbundenen Klauen werden unter die Böcke, als Abstandhalter gesteckt..

Übersicht hier:



Um die Klauen richtig unter die Böcke stecken zu können, müssen die seitlich an den Böcken angeschweißten
Knotenbleche abgetrennt werden.
Ich habe dazu den Winkelschleifer genommen, die Schweißnähte eingekerbt und die Knotenbleche abgeschlagen.
Danach alles sauber verputzt.

Die beiden 22er Nüsse habe ich seitlich angebohrt und M5 eingeschnitten.
Abstand von Vorderkante Nuss bis Bohrung, 20 mm.
In die Bohrungen habe ich Madenschrauben M5 gedreht.
Die beiden Ritzelscheiben werden nun so weit auf gebohrt, dass die 22er Nüsse in die Bohrungen passen.
Wer keinen so großen Bohrer zur Verfügung hat, muss an dieser Stelle zu einem Schlosser gehen.
Die Nüsse habe ich dann in die Ritzel gesteckt und mit je 3 Stück 10mm langen Heftern eingeschweißt.
Nun die Nüsse auf die richtig im Abstand zueinander justierten Böcke stecken und mit den Madenschrauben befestigen.
Die Kette über beide Ritzel legen und richtig ablängen.
Danach mit einem Kettenschloss verbinden.
Jetzt kann das Bühnenbrett aufgesteckt werden.



Alles mit den seitlich angebrachten Schrauben M10, für die an jede Klaue eine Mutter (wie beim Original)
angeschweißt wurde befestigen.

Vorsicht !
Nicht zu straff anziehen, da sich sonst das Profil der Böcke verbiegt.
Um das Motorrad aufschieben zu können,
habe ich eine kleine schiefe Ebenen aus einem Brett gebastelt.(ist so simpel, da möchte ich nicht näher darauf eingehen)
Der Höhenunterschied ist ja nur knapp 140 mm.




Noch einmal alles auseinander schrauben und farblich gestalten.
Ich bin bei der Farbe der Hubböcke geblieben und habe schwarze und rote Farbe eingesetzt.
Danach zusammenbauen und fertig ist unsere Bühne.




Wer nur mit der Kurbel arbeiten will, muss am Anfang erst mit der Ratsche die Spindel bedienen, solange bis sich die Kurbel durchdrehen lässt. (stößt sonst auf dem Boden auf) Ich verwende eine "Zweihandbohrmaschine", in die ich einen ½" Vierkantadapter (Baumarkt) eingespannt habe.
Damit hebe und senke ich die Bühne auch bei Belastung.
Die Böcke heben je 400 Kg, meine OSB-Platte mit der Winkelkonstruktion darunter ist für ca. 200 Kg ausgelegt.
Wer die theoretisch mögliche Last von 800 Kg ausnutzen möchte, muss allerdings eine Andere Bühnenfläche
(evtl. Riffelalublech) schaffen und auch die Winkeleisen stärker auslegen.



Viel Spass beim Bau !

Autor:  Gerd M.