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Gewindereparatur am eingebauten Kopf

Das Problem

Neulich habe ich festgestellt, daß mein Ventildeckel an der Auslaßseite nicht mehr richtig abdichtet.
Als ich die Muttern nachziehen wollte, waren 2 Stück (die auf der Primärseite) nicht mehr fest zu ziehen.
Die Stehbolzen drehten im Kopf mit. Auch Backe dachte ich, was tun ?
Zunächst habe ich nachgeschaut, was das für Gewindegrößen sind; BSF ¼ !

Na ja, da war natürlich der erste Gedanke, größeres metrisches Gewinde einschneiden und Gewindestange als Bolzen
absägen. Aber den Gedanken habe ich verworfen, da ja auch entsprechende Langmuttern her müssten.

Kurzum, ich habe ein Gewindereparaturset von V-COIL geordert um die original Gewinde weiter zu verwenden.

Zu dem Set:
Der passende Bohrer für das Ausbohren des alten Gewindes liegt dem Set bei.
Es ist alles aufeinander abgestimmt.
Dazu gibt es auch einen "spezial" Gewindeschneidbohrer.
Mit diesem wird das neue "Zwischengewinde" eingeschnitten und da hinein kommt das neue Stahlgewinde.
Dieses sieht wie eine gewickelte Feder aus.(Werkzeug zum Einsetzen ist auch dabei)
Nun werden die Originalbolzen eingeschraubt.
Es wird also letztlich kein größeres Gewinde geschnitten.

Als es da war, habe ich den Tank abgenommen und als bald gemerkt.........da kommst Du mit keiner Bohrmaschine ran.
Der Kopf muß runter !
Den Kopf wollte ich aber, da sehr schön dicht, auf keinen Fall abnehmen. Was tun ???

Die Lösung

Ich habe ein Stück Rundmaterial mit 10 mm Durchmesser in meinen Beständen gefunden. Dieses war zufällig 180 mm lang.
Da habe ich stirnseitig eine Bohrung mit dem zum Reparaturset gelieferten Bohrer eingebohrt.
Den Körnerpunkt dazu habe ich nicht in die Mitte der Rundmaterial Stirnseite, sondern ein wenig seitlich eingeschlagen.
So habe ich für etwas mehr Fleisch an einer Seite der entstandenen Wandung gesorgt.
Hier habe ich Gewinde M5 eingeschnitten und eine Schlitzschraube eingedreht.





Den Bohrer von V-COIL, der zum Ausbohren der schadhaften Gewinde mit geliefert wurde, habe ich seitlich eine
kleine Fläche angeschliffen, genau da, wo die M5 Schraube andrückt wenn man den Bohrer in das Rundmaterial steckt.
So kann sich der Bohrer in dem Rundmaterial nicht mit drehen.





Nun habe ich nur noch eine kleine Handbohrmaschine (Futter bis 10mm) genommen und den verlängerten Bohrer eingespannt.
Die Bohrmaschine verwendete ich nur als obere Führung und zum ausüben von Druck auf den Bohrer.
Gebohrt habe ich in das Aluminium indem ich mit der Hand am Futter gedreht habe.
Der Bohrer steckt ja, weil ich alles freihändig hergestellt habe nicht ganz winklig in der Verlängerung
und würde seitlich schlagen und außerdem war ich so sicher, weder schief noch zu tief zu bohren.

Das Resultat

Weil das so gut ging, habe ich nun auf der Auslassseite alle Stehbolzengewinde, auch die der Kipphebelböcke ausgebohrt
und mit V-COIL Einsätzen ausgerüstet.
Die Stehbolzen gingen so gut in das neue Gewinde und die Muttern lassen sich so fein anziehen,
dass es eine Freude ist............ und alles mit montiertem Kopf !

Autor:  Gerd M.